Beschreibung
Katrin Miglar
Schreibend der Scham begegnen
Überlegungen zum selbstreflexiven Schreiben anhand der Romanbände Karl Ove Knausgårds
Das autobiographisch geprägte Romanprojekt Min kamp von Karl Ove Knausgård überschreitet Schamgrenzen: Geschrieben wird über quälende Gefühle der Unsicherheit, peinlich empfundene Alltagssituationen genauso wie Schuldgefühle in Beziehungen. Was kann man aus dieser literarischen Suchbewegung nach einer authentischen Erfahrung des Selbst für das eigene Schreiben mitnehmen?
Schreiben als Selbstverletzung
Eine Szene aus dem Roman Lieben steht mir noch eindrücklich vor Augen. Karl Ove Knausgård beschreibt darin die Abfuhr, die er von Linda – seiner späteren Ehefrau – erhält. Linda finde ihn „nett“, interessiert sei sie aber an seinem Freund. Alle drei besuchen gemeinsam ein Schreibseminar für Nachwuchsautor*innen. Knausgård ist am Boden zerstört. Die Frau, die er begehrt, interessiert sich nicht in dieser Art für ihn. Daraufhin geht er in sein Zimmer und schneidet sich mit einer Glasscherbe in das Gesicht. Weiterlesen im pdf.